Windpocken Behandlung & Vorbeugung

Auslöser für die Windpocken-Erkrankung ist das sogenannte Varizella-Zoster-Virus. Virusinfektionen lassen sich grundsätzlich nicht mit Antibiotika bekämpfen, wodurch eine Behandlung mit entsprechenden Präparaten von vorneherein ausgeschlossen ist.

Juckreiz lindern mit zinkhaltigen Präparaten oder Antihistaminika
Die schulmedizinische Therapie konzentriert sich vor allem auf den Juckreiz, welcher durch den Windpocken-Ausschlag ausgelöst wird und als Hauptproblem der Erkrankung betrachtet wird. Um den Juckreiz zu lindern, werden häufig Zinkschüttelmixturen verordnet, die sich als Salben, Cremes oder Lotionen auftragen lassen.

Sofern der Juckreiz besonders stark ausgeprägt ist, kann der behandelnde Arzt auch Antihistaminika verschreiben. Eine weitere Therapie erübrigt sich in der Regel.

Fiebersenkende Mittel bei hohem Fieber
Lediglich bei immungeschwächten Kindern können zusätzliche Immunglobuline oder Virustatika hinzugezogen werden. Ferner können bei hochfiebernden Kindern fiebersenkende Maßnahmen ergriffen oder entsprechende Mittel verabreicht werden.

Hausmittel zur Linderung des Juckreizes

Wer die Windpocken mit typischen Hausmitteln behandeln möchte, sollte das Augenmerk vor allem auf den Juckreiz legen, welcher besonders belastend sein kann. Insbesondere Kleinkinder haben es häufig schwer, diesem zu wiederstehen.

  • Tee aus Kamille kann den auftretenden Juckreiz lindern. gefunden auf: https://www.was-sind-windpocken.de/behandlung--vorbeugung-12225.html
    Tee aus Kamille kann den auftretenden Juckreiz lindern.

    Kamillentee: Das Tee meist eine positive Wirkung auf Krankheitsempfinden hat, wurde bereits mehrfach bewiesen. Auch der Juckreiz bei Windpocken kann mithilfe von Tee gelindert werden. Dazu sollten die Bläschen sanft mit Kamillentee betupft werden.

  • Wichtig ist, dass Kindern möglichst wenig Spielraum zum Kratzen gegeben wird. Dazu müssen die Fingernägel besonders kurz geschnitten werden. Zudem empfiehlt es sich, Handschuhe überzuziehen.
  • Um eine zusätzliche Reizung der Haut zu vermeiden, sollte die Kleidung schön weit sein und keinesfalls zu eng anliegen. Darüber hinaus ist es ratsam, luftige Kleidung zu tragen, damit Schwitzen verhindert werden kann. Der Schweiß würde den Juckreiz nur verschlimmern.
  • Wickel können ebenfalls dazu beitragen, den Juckreiz zu lindern. Dazu sollten Sie ein Tuch in Kamillentee tränken, es anschließend um die betroffenen Hautstellen legen und mit einem trockenen Tuch abdecken.
  • Für die Zeit des Windpocken-Ausschlages ist Baden tabu, jedenfalls bis zum Stadium der Krustenbildung. Anstelle dessen können kurze, sanfte, lauwarme bis kalte Waschungen hilfreich sein.

Windpocken Symptome mit homöopathischen Mitteln behandeln

Neben der Schulmedizin findet auch die Homöopathie bei einer Windpocken-Infektion Anwendung. Verschiedenste Mittel können dazu beitragen, den Juckreiz und weitere Symptome zu lindern. Jedoch empfehlen sich homöopathische Mittel nicht bei der Behandlung von Windpocken bei Säuglingen.

Nachfolgend eine kurze Auflistung der am häufigsten verwendeten Substanzen aus dem Bereich der Homöopathie:

Homöopathische Mittel können gegen den Juckreiz eingesetzt werden und weitere Windpocken-Symptome lindern. gefunden auf: https://www.was-sind-windpocken.de/behandlung--vorbeugung-12225.html
Homöopathische Mittel können gegen den Juckreiz eingesetzt werden und weitere Windpocken-Symptome lindern.

Rhus toxicodendron
Giftsumach; Pflanzen aus der Familie der Sumachgewächse. Verwendung der frischen, unterirdischen Teile entsprechend dem homöopathischen Arzneimittelbild, vor allem bei juckenden Hauterkrankungen und fieberhaften Infektionskrankheiten. Ebenso aber auch bei Neuralgie, rheumatischen Schmerzen und grippalen Infekten.

Sulfur (Schwefel)
Verwendung entsprechend des homöopathischen Arzneimittelbildes bei verschiedenen, vor allem chronischen Hauterkrankungen, juckenden Ekzemen und Hauteiterungen. Sulfur wird insbesondere dann angewandt, wenn der Juckreiz nicht nachlässt.

Antimonium crudum
Schwarzes Schwefelantimon, Antimonit, Antimonglanz, Grauspießglanz, Mineral, grauschwarzes Pulver oder kristalline Stücke. Verwendung entsprechend des homöopathischen Arzneimittelbildes, bei Hauterkrankungen, Verdauungsstörungen oder Erkrankungen des rheumatischen Formkreises. Häufige Anwendung im Krustenstadium. Kann die Bildung von Narben durch heftiges Kratzen vorbeugen.

Apis
Honigbiene, Insekt aus der Familie der Apidae der Ordnung Hymenoptera; produziert verschiedene Substanzen, die therapeutisch genutzt werden können. Verwendung der ganzen Biene oder des Bienengiftes entsprechend dem homöopathischen Arzneimittelbild, unter anderem bei Entzündungen und Erkrankungen mit Flüssigkeitsansammlungen in Geweben und Körperhöhlen sowie bei Allergien. Wird insbesondere dann eingesetzt, wenn nicht nur typische Bläschen auftreten, sondern zusätzlich eine Schwellung und Rötung der Haut beobachtet werden kann.

Bitte gehen Sie nicht zur Eigenmedikation über. Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung homöopathischer Mittel unbedingt Ihren behandelnden Arzt, Homöopathen oder Heilpraktiker. Die genannten, homöopathischen Mittel dienen ausschließlich als Empfehlung. Sie ersetzen in keiner Weise eine Beratung und Behandlung durch einen Arzt, Heilpraktiker oder Homöopathen. Bitte beachten Sie, dass auch homöopathische Mittel mit Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen verbunden sein können.

Zwar dürfen Heilpraktiker Patienten mit Windpocken nicht behandeln und müssen diese an einen Haus- bzw. Kinderarzt überweisen, jedoch gibt es mittlerweile viele Mediziner, die zusätzlich alternative Behandlungsmethoden anbieten. Wie zum Beispiel die Pflanzenheilkunde, Homöopathie oder die traditionelle chinesische Medizin.

Vorbeugen mit einer Windpocken-Impfung

Mittlerweile existiert seit einigen Jahren eine wirkungsvolle Windpocken-Impfung, welche seit dem Jahr 2004 zu den empfohlenen Impfungen seitens der STIKO (ständige Impfkommission) gehört. Hierbei handelt es sich um einen Lebendimpfstoff, der aus abgeschwächten Varizella-Zoster-Viren besteht. Nach Gabe der Impfung breiten sich die Viren im Körper des Geimpften aus, wodurch eine Immunabwehr aufgebaut werden kann.

Impfempfehlung zwischen 9. und 12. Lebensmonat
Grundsätzlich wird dazu geraten, die Impfung ab einem Alter zwischen neun und zwölf Monaten zu verabreichen. Seit August 2006 kann die Windpocken-Impfung auch in Kombination mit einer Masern-Mumps-Röteln-Impfung erfolgen. Diese Impfung ist für Kinder zwischen dem neunten Lebensmonat und zwölf Jahren zugelassen. Sie muss jedoch zweifach durchgeführt werden. Das Robert Koch Institut und die STIKO empfehlen allerdings, die Windpocken-Impfung separat durchzuführen.

Impfung gegen Vollendeter Lebensmonat Vollendetes Lebensjahr
2 3 4 11-14 15-23 5-6 9-17
Grundimmunisierung*
-Diptherie
-Tetanus
-Keuchhusten
-Hepatitis B
-Kinderlähmung
-Haemophilus
influenzae Typ b (Hib)
1.
Impfung
2.
Impfung
3.
Impfung
4.
Impfung
Auffrischimpfung

-Tetanus
-Diphtherie
-Keuchhusten

Auffrischimpfung

-Tetanus
-Diphtherie
-Keuchhusten
-Kinderlähmung

Pneumokokken 1.
Impfung
2.
Impfung
3.
Impfung
4.
Impfung
Grundimmunisierung**
-Masern
-Mumps
-Röteln
-Windpocken
1.
Impfung
2.
Impfung (4)
Impfung (5)

-Windpocken

Meningokokken Impfung
ab dem vollendeten
12. Lebensmonat(3)
Hepatitis B Grundimmunisierung(6)
HPV (HPV-Typen: 16,18) Grundimmunisierung (7)
(Mädchen 12-17 Jahre)
*mögl. mit 6-fach-Kombinationsimpfstoff
**möglich mit 4-fach Kombinationsimpfstoff bzw. bei 1. Impfung mit 3-fach Kombinationsimpfstoff + zeitgleicher Windpocken-Impfung
3 Gleichbedeutend mit dem Begin des folgenden Lebensmonats/-jahres
4 Mindestabstand zwischen den Impfungen 4 Wochen
5 Ungeimpfte ohne durchgemachte Windpockenerkrankung
6 Grundimmunisierung für bisher nicht geimpfte Kinder und Jugendliche
7 Standartimpfung für Mädchen – Grundimmunisierung mit 3 Dosen für alle Mädchen im Alter von 12-17 Jahren
1 Gemäß den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), Stand Juli 2011, Quelle:
Epidemiologisches Bulletin 30/2011 und Ergänzung, Robert Koch-Institut
2 Versäumte Impfungen sollten möglichst bald nachgeholt werden

Grundsätzlich ist die Windpocken-Impfung sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene anzuraten. Allerdings ist ab einem Impfalter von 13 Jahren eine zweifache Impfung notwendig, welche im Abstand von mindestens sechs Wochen erfolgen sollte. Eine einfache Impfung würde lediglich zu einem 72-prozentigen Schutz führen. Die zweifache Impfung kann dahingegen eine 90-prozentige Immunität aufbauen. Die Windpocken-Impfung darf nicht während einer akuten, fieberhaften Infektion oder bei allgemein immungeschwächten Personen gegeben werden. Auch während einer bestehenden Schwangerschaft gilt es, von der Windpocken-Impfung Abstand zu nehmen.

Erkrankungsrate ohne empfohlene Impfung

Vor der in Deutschland allgemein empfohlenen Impfung (seit 2004) waren bundesweit jedes Jahr rund 750.000 Krankheitsfälle zu verzeichnen, vor allem in den Winter- und Frühjahrsmonaten. Insgesamt waren mehr als neunzig Prozent aller Einwohner Deutschlands bis zu ihrem 14. Lebensjahr von einer Windpocken-Infektion betroffen.

Jede Impfung hat auch ihre Nebenwirkungen

Grundsätzlich kann jede Impfung mit möglichen Komplikationen und Nebenwirkungen verbunden sein. Dies gilt auch für die Windpocken-Impfung, welche ebenfalls in der Lage ist, unerwünschte Reaktionen hervorzurufen:

  • Häufig treten Reaktionen an der Impfstelle auf, etwa Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen. Betroffen sind circa 10 bis 20 Prozent der geimpften Kinder. Die Symptome treten in der Regel binnen 4 bis 72 Stunden nach der Impfgabe auf.
  • Etwa zehn Prozent der Geimpften bekommen innerhalb von sieben bis zwölf Tagen nach der Impfung Fieber und gegebenenfalls auch einen Ausschlag. In der Regel ist diese Reaktion mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl verbunden.
  • Ein Prozent aller Geimpften erleidet innerhalb von 4 bis 72 Stunden, selten auch nach bis zu sieben Tagen, einen Fieberkrampf. Betroffen sind vorwiegend Kinder zwischen vier Monaten und vier Jahren. Fieberkrämpfe sind grundsätzlich weniger gefährlich. Erstmals auftretende Fieberkrämpfe sollten allerdings ärztlich abgeklärt werden.
  • In extrem seltenen Fällen kommt es zu einem allergischen Schock. Dieser tritt bis maximal zwei Stunden nach der Impfung ein und muss umgehend notfallbehandelt werden.

Schüssler Salze können Nebenwirkungen lindern

Schüssler Salze können bei auftretenden Impfreaktionen eingesetzt werden. gefunden auf: https://www.was-sind-windpocken.de/behandlung--vorbeugung-12225.html
Schüssler Salze können bei auftretenden Impfreaktionen eingesetzt werden.

Unerwünschte Impfreaktionen können unter anderem mit Hilfe von Schüssler Salzen behandelt werden. Zu empfehlen sind die Präparate vor allem dann, wenn das Kind sehr unruhig wirkt, vermehrt schreit oder mäßiges Fieber bis 38,5° C hat.

  • Kalium Chloratum in der Potenz D6 jeweils morgens als wichtiges Entgiftungsmittel. Wirkt auch gegen Entzündungen.
  • Silicea in der Potenz D12 jeweils mittags. Wirkt als Nervenmittel, entgiftend und leitet Entzündungsprodukte aus.
  • Natrium Sulfuricum in der Potenz D6 jeweils abends als wichtiges Entgiftungsmittel. Wirkt entsäuernd und unterstützt die Leber und Nierenfunktionen.

 

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